Pausenbrief 01 | 2021
»Digitale Kommunikation« – Ein unendliche Geschichte
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
das neue Jahr ist da! Und
wie ich Ihnen im alten angekündigt hatte, soll dieser Pausenbrief den letzten fortschreiben,
denn selbst in Zeiten tiefer Wandlung – dass die Stille der Rauhnächte einmal
auf einen Lockdown treffen würde, wer hätte das gedacht – bleiben sich einige
Dinge gleich. Wie war das noch mit der "Digitalen Kommunikation"?
Seufzer werden alle überhört! Denn ein Jahresauftakt mag doch keine
Bleigewichte... Springen wir lieber in die Materie hinein, Stichwort
"Online-Meetings":
Grundsätzlich sollten wir
uns alle noch einmal fragen, warum wir überhaupt Bildtelefonie, Videokonferenz
und Full-View-Repräsentation wollen. Sofern wir es nicht technisch wissen,
spüren wir doch, dass es sich um illusionäre Tools handelt. Um Werkzeuge, die
im Eigentlichen Stilmittel sind und uns mehr Aufmerksamkeit abfordern, als wir
im volatilen Alltag schenken können. Tut es insofern nicht ein Telefonat
ebenso, eine Sprachnachricht oder das klassische Hand-Out? Müssen wir Zoom nur
deshalb einsetzen, weil es da ist? Oder weil alle es nutzen? – Nein. Und dieses
Nein darf auch entschieden sein. Ich rate dazu, sich gerade als Team in den
nächsten Monaten wiederholt darüber zu verständen, ob visuelle oder
visualisierte Kommunikationswege genau dem entsprechen, was erreicht werden
soll. Mit Blick auf unsere Datenhoheit sind ältere Medien mitunter sogar
sicherere und auch kostengünstigere Medien.
Entscheiden Sie sich für einBildmedium,
sollten Sie gleichwohl wissen, warum. Warum? – Zum Beispiel, weil Sie Ihre Inhalte
auch emotional transportieren wollen. Es geht um einen "Mehrwert",
den Sie Ihren Kolleg*innen vermitteln möchten. Dass dieser dann mehr Arbeit
macht, sollte immer in Rechnung stehen. Bildmedien vertragen keine
unprofessionellen Auftritte. Anders herum formuliert: Wann immer Sie sich
visuell präsentieren, sollten Sie dies im Bewusstsein einer Verantwortung für
die Bilder tun, die Sie von sich entwerfen. Wer gesehen werden möchte, muss Ja
sagen zur Selbstinszenierung. Das sind Sie sich und Ihren Gesprächs- und
Geschäftspartner*innen schuldig.
Es beginnt bei der
Kleidung. Kleidung selbst ist ein Medium. Kein Hilfs-, sondern ein Stilmittel,
und wer glaubt, dass die Jogginghose im Home-Office außerhalb des Kamerabildes
liegt, hat nur zur Hälfte recht. Kleider sind auch Denkformen. Das heißt,
sobald man in eine Jogginghose fällt, entstehen andere Verhaltensmuster als
wenn man zum Meeting etwa eine Hose aus feinem englischen Tuch und mit
Bügelfalte anzieht. Zuerst ist es unmerklich. Aber es dauert nicht lang, und
die Körperhaltung wird in der Jogginghose nachlässig, man bewegt sich anders.
Und wer sich anders bewegt, denkt anders. Denn Denken ist auch Bewegung. Ich staune
manchmal, wie wenig von diesem Impact doch allgemein bekannt ist. Was wir auch
verbergen mögen, Kleidung spricht immer wahr. Und andere Menschen, gerade
solche, die uns jetzt über unseren Kameraausschnitt kennenlernen, sehen das
viel eher als wir selbst...
Der nächste Punkt, halt,
die nächsten Punkte betreffen Laptop- und Kamerapositionen. Aber wissen Sie
was? – Wie ins neue Jahr, so rutsche ich ins Erzählen, das wird hier geradewegs
zum Fortsetzungsroman. Ich melde mich wieder! Mit fortgesetzten Tips &
Tricks zur "Digitalen Kommunikation"
in alter neuer Frische,
Ihre
Violeta Mikić