Violeta Mikić

Pausenbrief 01 | 2016

Ein Plädoyer für die Neugier auf das Fremde
Was wir von anderen Sitten, Ländern und Kulturen lernen können

Liebe Leser,

ich wünsche Ihnen allen ein gesundes, erfolgreiches und erfüllendes 2016! Dabei raten Kommunikationsexperten eigentlich von verspäteten Neujahrswünschen ab. Ab Mitte Januar sei Schluss damit, heißt es. Manche Gepflogenheiten lassen sich getrost brechen, vorausgesetzt, man agiert bewusst und aufrichtig. Beim sinnvollen Umgang mit ungeschriebenen Gesetzen hilft üb­rigens oftmals ein Blick über den eigenen Tellerrand. Begleiten Sie mich heute auf einen interkulturellen Kurztrip! Wie immer heißt es dabei: Genießen Sie Ihre Pause! 

 

Im Dezember 2015 feierte unsere Nation ein stolzes Jubiläum: »60 Jahre Gastarbei­ter in Deutschland« waren für Kanzlerin Merkel Anlass, sich für »Integration als Be­reicherung« und »Neugier auf das Fremde« auszusprechen. Mit den Vorfällen am Silvesterabend in Köln fällt das schwer; viele Deutsche neigen jetzt zunehmend zur Abschottung. Dabei war Angst (vor dem Fremden) noch nie ein guter Ratgeber. 

 

Schon von Kindesbeinen an lernen wir von anderen. Durch die uns angeborene Neugierde sowie genaue Beobachtung ahmen wir Verhaltensweisen nach, selek­tieren sie und erweitern unsere Handlungsspielräume. Das funktioniert auch im Erwachsenenalter, insbesondere im internationalen Kontext. Italienische Gastar­beiter etwa haben die deutsche Küche bereichert und uns eine lässige Lebens­freude nähergebracht. Legendär sind die orientalische Gastfreundschaft, asiatische Höflichkeit, das stabile skandinavische Sozialsystem. Statt auf »urdeutschen« Ge­wohnheiten zu beharren, hat unsere Gesellschaft im Zuge der Globalisierung vieles adaptiert und davon reichlich profitiert. Freilich bleiben Unterschiede bestehen, und das ist gut so. Allein der bewusste, sinnhafte und selektive Umgang, speziell mit nichtsprachlichen Normen »zwischen den Zeilen«, steigert unsere Lebensqualität – auch und gerade im zwischenmenschlichen Miteinander des beruflichen Alltags! 

 

Fremd ist immer der andere! Bewahren Sie sich Ihre kindliche Neugier, gehen Sie wachen Auges durch die Welt und lassen sich von der kulturellen Vielfalt inspirieren! 

 

So verbleibe ich für heute: 

 

 

Ihre Violeta Mikić.