Violeta Mikić

Pausenbrief 10 | 2015

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold?
Stimmt das? – Ein Sprichwort auf dem Prüfstand

Liebe Leser,

im Herbst sind die Vögel gen Süden gezogen und zwitschern nicht mehr. Es ist still geworden. Wir Menschen aber werden umso redseliger, kommen ins Gespräch. Mitunter braucht es dazu nur wenige, vielleicht gar keine Worte. Wie das gemeint ist? Das erfahren Sie hier. Wie immer heißt es dabei: Genießen Sie Ihre Pause! 

 

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold, sagt der Volksmund. Leider verrät er nicht, wann es angesagt ist, den Mund aufzumachen oder ihn eben zu halten. Wer allzu viele Worte macht, kann sich bekanntlich um Kopf und Kragen reden. Der notori­sche Schweiger hingegen riskiert, gar nicht erst wahrgenommen zu werden. 

 

Es mag simpel klingen, und doch: Die goldene Mitte liegt genau da, wo sie hin­ gehört. Nämlich in unserem Bauchgefühl. Das befindet sich nicht ganz zufällig im Zentrum unseres Körpers und hilft uns, Zweifel auszubalancieren. Zumindest, wenn wir bewusst auf dieses Gefühl achten. Man nennt es auch Intuition – Ihr vermutliches wertvollstes Instrument im beruflichen Alltag. 

 

Ob Sie nun reden oder schweigen – allein Ihr Körper wird bei jeder zwischen­ menschlichen Begegnung (oftmals ungewollt) eine Menge Aussagen treffen. Mi­-mik, Gesten, Körperhaltung sind geschwätzig. Selbst der größte Schweiger trifft seine nonverbalen Aussagen mit Blicken, Händen und Füßen. Und das ist gut so! 

 

Ich selbst rede gerne und offen. Diese Ambition, so meine ich, muss eine  

Führungskraft ebenso mitbringen, um sich souverän zu positionieren. Im Berufsalltag ist Schweigen selten angebracht. Aber mit der Rhetorik allein ist es nicht getan. Gold, wie das obige Sprichwort besagt, finden wir nur in einer Beredtsamkeit, die unsere Körpersprache mit dem gesprochenen Wort in Einklang bringt. Oder anders gesagt: Wer erhört werden will, muss sich selbst fühlen.  

 

So verbleibe ich für heute: 

 

Ihre Violeta Mikić.